Wenn Sie bei sich oder einer Ihnen nahestehenden Person bemerken, dass neue Informationen nicht mehr so gut erinnert werden wie früher, dass es zu Orientierungsstörungen kommt oder gewohnte Handlungen nicht mehr routiniert durchgeführt werden, können dies erste Anzeichen einer beginnenden Demenz sein.
Faltblätter "Demenz"
Insgesamt fünf Faltblätter informieren zum Umgang mit der Erkrankung sowie zur Prävention und Früherkennung von Demenz.
Anlaufstellen bei Verdacht auf Demenz
Die erste Anlaufstelle ist für gewöhnlich die Hausärztin oder der Hausarzt. Falls eine tiefergehende Abklärung nötig ist, werden Sie gegebenenfalls an eine Praxis für Neurologie, Psychiatrie oder Geriatrie überwiesen. Eine Diagnosestellung ist auch in einer sogenannten Gedächtnisambulanz (auch Gedächtnissprechstunde oder Memory Klinik) möglich. Die Einrichtungen sind auf die Diagnostik und Behandlung von Demenz spezialisiert. Informationen zu Gedächtnissprechstunden in Ihrer Nähe finden Sie hier:
Ablauf der Untersuchung
Beim ersten Gespräch wird Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt versuchen, ein umfassendes Bild zu gewinnen: Dazu fragt er bzw. sie nach der genauen Ausprägung und Veränderung der Beschwerden sowie nach Vorerkrankungen, zu aktuell eingenommenen Medikamenten und möglicherweise zu Ihrem Alltag und Ihrem Lebensumfeld. Am besten lassen Sie sich von einer nahestehenden Person begleiten, die zusätzliche Informationen liefern kann. Die Ärztin oder der Arzt wird daraufhin gemeinsam mit Ihnen entscheiden, welche weiteren Untersuchungen nötig sind.
Untersuchungen auf Demenz
Um festzustellen, ob es Hinweise für spezifische Erkrankungen gibt, die die Beeinträchtigungen erklären können, führt die Ärztin oder der Arzt eine körperliche Untersuchung durch.
Hierzu existieren Tests, die in der Anwendung etwa 10 Minuten dauern und einen orientierenden Hinweis auf die Schwere der Beeinträchtigungen geben.
Bei der neuropsychologischen Testung werden unterschiedliche Bereiche der geistigen Leistungsfähigkeit untersucht. Hierzu zählen Aufgaben, die das Erinnerungsvermögen überprüfen, ebenso die Aufmerksamkeit, die sprachlichen Fähigkeiten, die Orientierung und die Fähigkeit, Situationen im Kopf durchzuspielen und zu planen. Mithilfe der Ergebnisse kann die geistige Leistungsfähigkeit objektiv beurteilt werden.
Mit einem MRT oder CT werden Aufnahmen Ihres Gehirns erstellt. Anhand der Bilder können Veränderungen im Gehirn erkannt und als krankhaft oder gesund eingeordnet werden. Auch Durchblutungsstörungen lassen sich hiermit beurteilen.
Eine Blutuntersuchung wird durchgeführt, um verschiedene Erkrankungen zu erkennen bzw. auszuschließen, die zu Gedächtnisstörungen führen können. Hierzu werden auch Schilddrüsenwerte oder der Vitaminspiegel (z. B. Vitamin B12) untersucht.
Unser Gehirn und unser Rückenmark (Zentralnervensystem) sind von einer klaren und farblosen Flüssigkeit umgeben. In dieser Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis), kurz Liquor genannt, lassen sich unter anderem bestimmte Eiweiße bestimmen, die als Nachweis der Alzheimer-Krankheit dienen. Sollten Sie sich zusammen mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt für eine Liquorentnahme (Lumbalpunktion) entscheiden, wird Ihnen mit einer dünnen Nadel aus Ihrem Rückenmarkskanal eine geringe Menge dieser Flüssigkeit entnommen und im Labor untersucht. Nebenwirkungen wie starke Kopfschmerzen sind heutzutage selten geworden.
Nuklearmedizinische Untersuchungen ermöglichen ebenfalls Bilddarstellungen des Gehirns. Durch schwach radioaktiv markierte Kontrastmittel können der Gehirnzellstoffwechsel und auch alzheimertypische Amyloidablagerungen dargestellt werden.
Bei den meisten Demenzformen handelt es sich nicht um genetisch bedingte Krankheiten im engeren Sinn. Daher werden genetische Untersuchungen in der Regel nicht durchgeführt. Bei einem sehr geringen Anteil der Betroffenen (besonders mit mehreren Erkrankten in einer Familie oder bei Erkrankungsbeginn in jungem Alter) kommen jedoch Veränderungen in speziellen Genen vor. Sollte Ihre Ärztin oder Ihr Arzt diese Vermutung haben, kann Ihnen zu einer genetischen Blutuntersuchung geraten werden.
Mehr Informationen zum Thema
Alzheimer-Telefon
Das Alzheimer-Telefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz ist ein bundesweites, kostenloses Beratungsangebot für Menschen mit Demenz, für Angehörige sowie für alle, die sich beruflich oder ehrenamtlich engagieren.